In Digitalisierungsprojekten warten ständig neue Herausforderungen auf Projektmanager. Herausforderungen oder Probleme, die schon länger schlummern und möglicherweise auch den Projektablauf bremsen, müssen gelöst werden, bevor sie den Projektverlauf gefährden. Excellence4Digital GmbH
23. Januar 2023

3 Kreativmethoden für Digitalisierungsprojekte

In Digitalisierungsprojekten warten ständig neue Herausforderungen auf Projektmanager. Herausforderungen oder Probleme, die schon länger schlummern und möglicherweise auch den Projektablauf bremsen, müssen gelöst werden, bevor sie den Projektverlauf gefährden.

Häufig werden Probleme jedoch nur zerredet, anstelle Lösungen aufzuzeigen. Wenn „man“ Glück hat, dann lösen sich Probleme möglicherweise von allein oder werden einfach zur Seite geschoben, bis sie als gelöst verbucht werden können. Diese „Vogel-Strauß-Taktik“ kann man natürlich praktizieren – allerdings ist sie weder nachhaltig, noch führt sie zum Erfolg. Aus diesem Grund müssen gewohnte Verhaltensmuster aufgebrochen und mentale Schranken überwunden werden. Hierbei ist Kreativität gefragt.

Es gibt verschiedene Kreativitätsmethoden, die in Digitalisierungsprojekten angewandt werden können. Design Thinking, Brainstorming, De Bono Hüte, Kopfstand oder die 6-3-5 Methode werden oft schon erfolgreich eingesetzt. Drei weitere Kreativitätstechniken, die sich in Projekten bei Excellence4Digital bereits bewährt haben, möchten wir nachfolgend vorstellen.

1. „Anonymes Brainstorming“

Oft gibt es Gruppenteilnehmer, die sich nicht trauen in der Gruppe etwas zu sagen oder ihre Idee dort vorzustellen und zu vertreten. In diesem Fall ist das anonyme Brainstorming eine gute Alternative, da jeder Teilnehmer zunächst für sich Ideen zu Lösungen entwickelt. Teilnehmer können sich somit nicht gegenseitig beeinflussen und auch der Vergleich zu den anderen Teilnehmern und Lösungen entfällt.

Wie funktioniert das anonyme Brainstorming? Ganz einfach!
  • Der Moderator stellt eine Frage oder erläutert einen Sachverhalt.
  • Die Teilnehmer erhalten 5 bis 10 Minuten Zeit, um ihre eigenen Ideen/Antworten auf einen Zettel zu notieren.
  • Anschließend werden die Zettel eingesammelt und der Moderator trägt die Ideen/Antworten vor bzw. pinnt diese an eine Wand.
  • Alle Teilnehmer können nun die vorgestellten Ideen/Antworten vertieft besprechen, um gemeinschaftliche Lösungen zu entwickeln.
  • Je nachdem wie viele Probleme zu lösen bzw. Ideen zu entwickeln sind, kann der Vorgang wiederholt werden.

Diese Methode lässt sich auch wunderbar mit den Methoden „Eisenhower-Matrix“ oder der „Nutzwertanalyse“ kombinieren, um die Ideen/Antworten anschließend zu priorisieren.

Was braucht es, um diese Methode anzuwenden?
  • mindestens 4 Teilnehmer
  • einen Moderator
  • Zettel oder Post It`s
  • Zeitrahmen von ca. 60 bis max. 90 Minuten

2. Die Walt-Disney-Methode

„Wenn man den Wald vor Bäumen nicht mehr sieht“, dann wird es Zeit, die Perspektive zu ändern und Denkblockaden zu überwinden. Dies lässt sich mit der Walt Disney Methode sehr gut umsetzen, denn ein Problem wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, indem die Teilnehmer in unterschiedliche Rollen schlüpfen.

Wie funktioniert die Walt Disney Methode? Ganz einfach!
  • Es gibt 3 Rollen: den Träumer, den Realisten und den Kritiker.
  • Jeder Teilnehmer „schlüpft“ in jede Rolle und argumentiert mindestens einmal aus Sicht der eingenommenen Rolle.
  • Der Kreativprozess beginnt mit der Rolle des Träumers, der seinen Ideen freien Lauf lassen darf.
  • Die Ideen werden vom Träumer an den Realisten übergeben, der die Machbarkeit der geträumten Ideen bedenkt.
  • Der Realist übergibt er seine Ergebnisse an den Kritiker, der nun die bisherigen Ergebnisse konstruktiv hinterfragt.
  • Anschließend kommt wieder der Träumer an die Reihe, der mit den gewonnenen Erkenntnissen weiterträumt.
  • Haben Realist, Kritiker und Träumer keine Fragen mehr, sind überzeugt und begeistert von den Erkenntnissen, dann wurde ein optimales Ergebnis erzielt.
Was braucht es, um diese Methode anzuwenden?
  • mindestens 3 Teilnehmer
  • einen Moderator
  • eine passende und inspirierende Umgebung
  • verschiedene Stifte, Zettel, Tafeln etc.
  • Zeitrahmen von mind. 60 Minuten

3. Die SIL-Methode

Innerhalb der SIL-Methode (Systematische Integration von Lösungselementen) können super Ideen für komplexe Projektprobleme oder sogar für ein neues Produkt bzw. einer Produktweiterentwicklung gewonnen werden. Auch können schnell die guten von den schlechten Ideen getrennt werden. Aber aufgepasst, die Stimmung kann schnell kippen, wenn eine vermeintliche schlechte Idee von der Gruppe aussortiert wird. Daher sollte diese Methode nur in Gruppen angewendet werden, in denen das Konfliktpotenzial gering ist.

Wie funktioniert die SIL-Methode? Ganz einfach!
  • Jeder Teilnehmer schreibt innerhalb von 15 Minuten seine Ideen nieder.
  • Anschließend stellen die ersten beiden Teilnehmer ihre Ideen nacheinander vor.
  • Die anderen Teilnehmer entwickeln nun aus den Ideen beider Teilnehmer eine gemeinsame Version, die nur die besten Aspekte enthält.
  • Die Ideen der weiteren Teilnehmer werden nach und nach integriert. Jedoch nur, wenn die neuen Ideen „besser sind“ und die bereits vorhandene Version übertreffen.
  • Hat ein Teilnehmer eine so gute Idee, welche die bereits entstandene Vision übertrifft, so kann diese neue Idee vollständig übernommen werden und die bis dahin entstandene Version verworfen werden.
Was braucht es, um diese Methode anzuwenden?
  • 8 Teilnehmer
  • einen Moderator
  • mehrere Räume bzw. Rückzugsmöglichkeiten für die Gruppen
  • Stifte, Zettel, Moderationskarten, Tafeln etc.
  • Zeitrahmen von mind. 180 Minuten

Probleme in einen Spaßfaktor verwandeln!

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Kreativitätstechniken in jedem Fall dabei helfen, Kreativität in der Ideenfindung zu fördern sowie den Zusammenhalt im Team und den Teamgeist zu stärken.
Es ist eine Herausforderung, in hektischen und zeitkritischen Phasen des Digitalisierungsprojekts kreativ zu werden. Gern wird auf altbekannte Vorgehensweisen zurückgegriffen, um Probleme schnell zu lösen. Doch wie sagte Albert Einstein schon: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“

Unsere Empfehlung ist daher ganz klar: Nehmen Sie sich Zeit für neue kreative Ansätze und Methoden, die alle betroffenen Stakeholder in die Lösungsfindung einbeziehen. Der Spaßfaktor sollte auf keinen Fall zu kurz kommen. Und unterschätzen Sie nicht die Power, die Lösungen schaffen, wenn sie in einem Umfeld entstehen, in dem alle Beteiligten Spaß hatten.

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